27.04.2024

Künstliche Intelligenz im Einsatz für den Umweltschutz

GDJ (CC0), Pixabay

Christian Kühn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, hat heute in Tübingen vier Förderbescheide für Projekte aus Baden-Württemberg überreicht, die Künstliche Intelligenz und Umweltschutz miteinander verbinden. Insgesamt erhalten die Projekte Fördergelder in Höhe von insgesamt 5,5 Millionen Euro. Die ausgezeichneten Vorhaben gehören zu den insgesamt 16 neu ausgewählten Leuchtturmprojekten der Förderinitiative „KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“. Mit ihr fördert das Bundesumweltministerium über eine Laufzeit von insgesamt bis zu drei Jahren Projekte, die Künstliche Intelligenz nutzen, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen.

Parlamentarischer Staatssekretär Christian Kühn: „In Künstlicher Intelligenz steckt eine Menge Potenzial für den Umweltschutz. Ich freue mich, heute die Förderung an Projekte zu übergeben, die es sich zum Ziel gesetzt haben, dieses Potenzial zu heben. Sie tun dies mit technischem Know-how, viel Kreativität und Überzeugung. So kann Künstliche Intelligenz etwa die Recylingquote von Kunststoffabfällen erhöhen, die Wiederverwertung von Elektrogeräten optimieren oder Energiekosten bei der Aufbereitung von sauberem Wasser reduzieren. Aber auch der Energie- und Ressourcenbedarf der KI selbst, kann verringert werden. Das Bundesumweltministerium fördert daher gezielt Projekte zu diesen Themen. Die KI-Leuchtturmprojekte zeigen auf vorbildliche Weise, dass Digitalisierung und eine nachhaltige Entwicklung zusammengehören.“

Folgende vier Projekte wurden im Rahmen der Förderinitiative KI-Leuchttürme ausgezeichnet:

  • Demontageautomatisierung im Remanufacturingprozess von Elektrokleingeräten (DESIRE4ELECTRONICS): Das Verbundvorhaben optimiert das Recycling von Elektrokleingeräten, indem ihre bislang manuelle und ineffiziente Demontage automatisiert wird. Hierzu wird ein Demonstrator entwickelt, der mit intelligenter Sensorik und einer Roboterzelle, die Methoden des Maschinellen Lernens nutzt.
  • Künstliche Intelligenz für klimaneutrale Kläranlagen (KIkKa): Das Verbundvorhaben hat das Ziel, mit hochauflösenden und innovativen Sensoren Wasser- und Luftinhaltsstoffe zu messen sowie mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Abwasserreinigungsprozesse klimaoptimiert zu steuern. Durch die datengetriebene Prozessoptimierung an Kläranlagen können langfristig Energiekosten eingespart und der Ausstoß von umweltschädlichem Lachgas gesenkt werden.
  • Umweltindikatoren für digitale Infrastruktur und KI Anwendungen (NADIKI):  Ziel des Verbundvorhabens ist es, den realen Energie- und Ressourcenverbrauch und den damit verbundenen CO2-Ausstoß von KI-Anwendungen über eine Schnittstelle bereitzustellen und sichtbar zu machen. Hierdurch können die KI-Anwendungen intelligentere Entscheidungen zur Ressourcennutzung treffen und helfen, die Infrastruktur effizienter zu nutzen.
  • Steigerung des Nutzungsgrads von Kunststoffabfällen durch KI-basierte Kombination von manueller Sortierung und Mikro-Automatisierung (RecycleBot):  Das Vorhaben setzt darauf an, die Recyclingquote von Kunststoffabfällen zu erhöhen, indem der Sortiervorgang mittels Künstlicher Intelligenz optimiert wird. Damit geht ein erhöhter Nutzungsgrad von Kunststoffen aus Verpackungs- und Gewerbeabfällen einher.

Die Übergabe der Förderbescheide fand im Rahmen eines Besuchs von Christian Kühn im Cyber Valley statt. Die Teilnehmenden besichtigten die dortigen Labore für Künstliche Intelligenz und diskutierten die Chancen neuer Technologien für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.

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